Making Memories

 

Shootingtag

 

Wenn ich mich auf den Weg zu einem Shooting mache, kreisen meine Gedanken unerlässlich darum, ob ich es schaffe jene unbezahlbare Momente einzufangen, um für die Familie oder dem Paar wertvolle Erinnerungen festzuhalten. Für eine klassische Familiendokumentation plane ich ca. 1,5 bis 2 Stunden Zeit ein. In dieser Zeit, begleite ich die Familie ein Stück in ihrem Alltag und schaffe so authentische Erinnerungen. Der Blick hinterher auf die Kamera, verrät mir die Menge an Bildern und lässt mich häufig staunen, welch Masse an Material in so kurzer Zeit zusammen kommt.

Besonders bei Kindern fotografiere ich oft im Serienmodus. Da sie in der Regel ununterbrochen in Bewegung sind, ist es oft sinnvoll in diesem Modus zu fotografieren um so den perfekten Moment einzufangen. Da kommt dann schnell eine Masse an Bildern zusammen.

Bei der Geburtsfotografie ist das natürlich anders. Sie lässt sich zeitlich nicht planen, denn hier bestimmt das Kind die Zeit.

 

Das Sichten

 

Nach dem Shooting beginnt dann der aufregende und spannende Teil, der keineswegs unwichtigen Arbeit eines Fotografen. Das Sichten der Bilder. Ich kann es ausnahmslos nach keinem Shooting abwarten, die Bilder endlich auf dem Mac Book hochzuladen. Eigentlich ist es das Erste was ich mache, wenn ich nach Hause komme.

Ich ziehe die Bilder immer zuerst auf ein Album, niemals alle Bilder sofort auf mein Bearbeitungsprogramm ( Lightroom). Ich mag es klar und übersichtlich, sortiere und sichte im Vorfeld und treffe so zuerst meine Auswahl.

 

Nicht sichtbare Arbeit

 

Das ist für mich der schwierigste Teil der Arbeit. Der Teil, den der Kunde nicht sieht, die Arbeit die dahinter steckt. Hier kommt es darauf an, die perfekte Auswahl zu treffen. Bilder zu erkennen, die evtl. anschließend durch einen neuen Ausschnitt, einen anderen Blickwinkel erzeugen. Denn nicht immer hat man auf Anhieb den Besten getroffen.

Ich setze mir ein klares Limit, dass ich davon abhängig mache, welche Bildmenge ich zuvor vereinbart habe. Maximal 15 – 20 Bilder mehr wähle ich aus. Da hat sicher jeder Fotograf sein eigenes Schema, hier gibt es kein Richtig und kein Falsch. Für mich fühlt es sich so strukturiert und klar an. Ich verliere mich sonst schnell in all den Katalogen und Bildern, schaffe es kaum eine Endauswahl zu treffen.

Erst wenn die getroffen ist, geht es ans bearbeiten der Bilder. Zeitlich kann es mir passieren, dass ich hier genauso lang benötige, wie bei meinem Shooting zuvor.

 

Natürlicher Look

 

Was mir beim bearbeiten der Bilder sehr wichtig ist, dass sie ihren natürlichen Look behalten. Ich gebe zu, ich bin kein Freund von Retusche und Fotomontage. Im Idealfall ist das auch nicht nötig und ich bearbeite und entwickle ausschließlich mit Lightroom. Im Laufe der Zeit hat man eine Reihe von Presets (voreingestellte Filter) erstellt und gesammelt, die es ermöglichen seinen eigenen Look immer und wieder anzuwenden, ohne jedes Mal bei Null zu beginnen. In der Regel sind nur noch ein paar Grundeinstellungen nötig, um dem Bild den perfekten Look zu verleihen. Da ich sehr kritisch mit mir bin und die berechtigte Erwartungshaltung der Familien einen gewissen Druck in mir auslöst, schaffe ich es doch auf einige Stunden Arbeit zu kommen.

Hübsch verpackt

 

Sind alle Bilder fertig, habe ich die Angewohnheit noch ein zwei Tage mit der Bildausgabe zu warten. Ich betrachte die Bilder wiederholt noch einige Male, um auch wirklich sicher zu stellen die perfekte Bildauswahl getroffen zu haben. Und es wäre gelogen, würde ich nicht zugeben, schon mal eine ganze Reihe Bilder um gewürfelt zu haben.

 

Making Memories

 

Der schönste Moment ist jedoch der, wenn man es geschafft hat, ein Staunen in die Gesichter der Familien und Paare zu zaubern, wenn es mir gelungen ist, Erinnerungen zu schaffen, auf die man gerne zurückblickt und an die man gerne zurück denkt.

Diese Bestätigung treibt mich weiter voran und ist definitiv der unbezahlbare Lohn meiner Arbeit.

 

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